Gartenbewässerung und alte Garagentore mit Homematic IP steuern (Teil 2)

Im letzten Beitrag "Gartenbewässerung und alte Garagentore mit Homematic IP steuern (Teil 1)"  habe ich die Komponenten vorgestellt, die notwendig sind, um die Steuerung von einer Gartenbewässerung und z.B. Garagentoren (bei mir sind es alte Hörmann Torantriebe) zu ermöglichen. Dabei werden durch einen HMIP-Sender (HMIP-MOD-OC8) bis zu 8 Relais angesteuert, über die dann die Geräte ein- und ausgeschaltet werden können.  Bitte denkt grundsätzlich daran, dass das Arbeiten mit Strom gefährlich sein kann. Fragt bei Bedarf einen Fachmann und berücksichtigt die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. Die Umsetzung meiner hier vorgestellten Lösung erfolgt grundsätzlich auf eigenes Risiko.

Zusammenlöten der HMIP-Platine

Die bei ELV bestellte HMIP-MOD-OC8 Platine wird mit einer sehr umfangreichen Anleitung geliefert. Hierin sind alle technischen Details aber auch die späteren Einstellungen in der CCU gut erklärt.

Für mich war eher das Löten eine Herausforderung, denn das habe ich schon Jahre nicht mehr gemacht. Ich gebe allerdings direkt eine Entwarnung, das Ganze ist auch für den Laien ohne großen Aufwand sehr gut lösbar. Es sind überwiegend nur die Stiftleisten auf die Platinen zu löten, ansonsten ist die Platine vorbestückt.

Ich habe einen einfachen Lötkolben mit einer 1mm Spitze ohne Temperaturregelung benutzt. Allerdings hat sich bewährt, einen 0,5 mm Lötdraht zu bestellen, denn mit diesem dünnen Draht sieht man besser die Lötstelle und kann hier einfacher dosieren. Ich benutze folgenden Lötdraht von ELV

https://de.elv.com/elv-no-clean-loetzinn-bleifrei-sn99cu1ml-05-mm-100-g-107678?fs=1618455588

Auf der ELV-Webseite gibt es übrigens ein kleines Video, welches den Bau der Platine aufzeigt

https://de.elv.com/elv-homematic-ip-komplettbausatz-modulplatine-opencollector-8-fach-hmip-mod-oc8-fuer-smart-home-hausautomation-150850?fs=2256195946

Hilfreich ist noch eine Lupe, entweder in Form einer dritten Hand oder einer Lupenleuchte.

Das Löten hat ca. 10 Minuten gedauert.

Platine in Betrieb nehmen und testen

Für die Stromversorgung der Platine ist ein 5V Netzteil ideal.  Für die Stromversorgung der Platine habe ich PIN 16 (4,5 - 12V) verwendet.Ich habe hierzu bereits das Netzteil, welches ich im vorigen Beitrag vorgestellt habe genutzt. Den Leiter habe ich an PIN 16 (4,5-12V), die Nullleitung an PIN 12 (GND) angeschlossen. Es kann aber auch jeder andere GND Pin verwendet werden.

Die Inbetriebnahme funktionierte wie bei allen HMIP Geräten:

In der WebUI über "Geräte anlernen", "HMIP Gerät anlernen" den Anlernvorgang starten und die Platine über das Netzteil mit Strom versorgen. Nach kurzer Zeit sollte sich die Platine im Posteingang befinden.

Um die vielen Kanäle der Platine schneller identifizieren zu können wurden diese von mir sofort umbenannt.  Hier hat sich die Notation "<Gerätename>:" bewährt, also z.b. "Gartenschalter:1", etc.

Mehr ist nicht zu machen. Mit der Schaltung war es mir nun möglich einen Kanal ein- oder auszuschalten. Zusätzlich kann man das auch über die Drucktaster auf der Platine testen.

Relais anschließen und testen

Das Anschließen des Relais geht ebenfalls sehr einfach, hier muss nichts mehr gelötet werden. Das Relais benötigt nur Strom, und zwar wieder 5V, den ich erneut vom 5V Netzteil erhalten habe. Auf der Relaisplatine gab es einen "VCC" Anschluss, auf  den die Spannung gelegt werden konnte sowie einen "GND" Anschluss, den ich für den Nulleiter verwendet habe. Den Nullleiter habe ich dabei nicht auf dem Netzteil, sondern auf PIN 11 der HMIP-Platine aufgeschaltet.

Nun fehlte nur noch die Steuerleitung, denn jedes Relais wird durch einen eigenen Befehl geschaltet, der von der HMIP Platine kommt. Dazu habe ich  den OUT 1 Kanal  (PIN 31) der HMIP-Platine mit dem IN1 Kanal der Relaisplatine verbunden. Da ich nicht mehr die richtigen Kabel hatte, wurde von mir noch ein Breadboard für den Test verwendet.

Mit dem Einschalten des ersten Kanals war nun ein Klicken des ersten Relais deutlich zu hören, analog beim Ausschalten. Für die weiteren 7 Kanäle habe ich den jeweiligen OUT-Kanal der HMIP-Platine mit dem IN-PIN des Relais verbunden, so dass ich alle Relais schalten konnte.

Stromversorgung für Magnetventile ergänzen

Damit man mit der Schaltung nun Magnetventile ansteuern kann, muss auf der anderen Relaisseite eine Stromversorgung sowie die Verbraucher (Magnetventile) angeschlossen werden. Ich nutze Hunter Magnetventile, die mit 24 Wechselspannung(!) betrieben werden. D.h. ich benötige wie im vorigen Artikel aufgeführt ein weiteres Netzteil mit 24V Wechselspannung Output sowie die Magnetventile mit ihren beiden Zuleitungen (Spannung und Nullleiter).

Ich habe mit dazu ein wasserdichtes 9 adriges Kabel besorgt, welches ich im Garten verlegt habe und mir die Möglichkeit bietet, bis zu 8 Verbraucher  anzuschließen. Da ich erst einmal 4 Magnetventile nutzen wollte reichten für einen Verkabelung (4+1 Leitungen aus).

Meine Schaltung habe ich nochmal im folgenden Diagramm schematisch dargstellt.

Damit waren die Grundlagen für eine Schaltung von Verbrauchern im Außenbereich gelegt. Das Ganze habe ich dann in einem eignen Unterverteiler verbaut, der ebenfalls noch eine eigne Sicherung erhalten hat.  Zwar sieht die Verkabelung im ersten Moment etwas wild aus, aber Sie funktioniert ohne Probleme seit mehr als einem Jahr. Wie ich diese Schaltung nun auch für die Garagentoresteuerung verwendet habe, werde ich in einem kleinen eigenen Artikel nochmal ergänzen.