Schalten von Pumpen, Licht, etc. im Außenbereich

Der folgende Beitrag wurde von Luz motiviert, der mich fragte, wie man eine Schwimmbadpumpe mit einer 600W Last durch HMIP steuern kann (da ich das Mailsystem falsch konfiguriert hatte, ist Deine EMail-Adresse abhanden gekommen, Fehler ist behoben aber ich antworte jetzt mit einem Artikel).

Insbesondere im Außenbereich (inkl. Gartenhaus) gibt es eine Menge Verbraucher, die geschaltet werden wollen (Zisternen, Pools, Licht, etc.). Ebenso fallen eine Vielzahl von Messwerten an, die von Sensoren geliefert werden können. Ich konzentriere mich in diesem Artikel  nur auf das Schalten von Niederspannungen (aber nicht Kleinspannungen) i.d.R. also von 220 Volt Verbrauchern. Mittlerweile gibt es ja eine Vielzahl von Aktoren und Platinen, die angesteuert werden können. Ich lasse die Sensoren außen vor, denn das wäre ein eigener Artikel.

Ich erhebe hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit sondern liefere nur ein paar Ideen. Dabei konzentriere ich mich auf die aktuelleren  HMIP-Komponenten, wobei die Hometaic Komponenten ebenfalls geeignet sind. Insgesamt empfiehlt sich das genaue Studium der Herstellerangaben z.B. auch zum notwendigen Leitungsquerschnitt sowie den Abgleich mit den Anforderungen des Verbrauchers. Ebenso verweise ich sicherheitshalber auf die Fachhandwerker bzgl. der notwendigen Qualifikationen zu Arbeiten an stromführenden Leitungen.

Schalten über HMIP-Aktoren

Für das Schalten von Verbrauchern würde ich zuerst auf Schaltsteckdosen zurückgreifen,  wie z. B. die Homematic IP Schaltsteckdose (HMIP-PS), die eine max. Schaltleisteung von 3680 Watt bei 16A leistet. Diese wird einfach in eine vorhandene Steckdose eingesteckt und schaltet so den Vebraucher. Aber Vorsicht: Die Steckdose ist nur für den Innenbereich geeignet, draußen oder in feuchten Räumen darf sie nicht verwendet werden.

Dasselbe gilt für die HMIP Schalt-Mess-Steckdose (HMIP-PSM), die Schaltleistung beträgt hier ebenfalls 3680 Watt bei 16A. Zusätzlich angegeben ist der Wert der ohmschen Last mit größer oder gleich  0,95, was bedeutet, dass das Verhältnis von Wirkleistung P zu Scheinleistung S größer oder gleich 0,95 beträgt. In diesem Fall würde die Wirkleistung somit ca. 3500 Watt betragen. Auch hier gilt, dass die Steckdose nicht außen eingesetzt werden sollte.

Wenn ich eine Dose in feuchten Räumen oder außen einsetzen möchte, löse ich das Ganze über Unterputz-Aktoren und verbaue diese in wasserdichten oder spritzwassergeschützten Gehäusen (IP65, o.ä.). Hier bietet sich der Schalt-Mess-Aktor (HMIP-FSM16) an, der bei 16A max. 3680 Watt (für 20 Min. lt EQ3) bzw. dauerhaft 2760 Watt liefert. Auch hier gilt wieder die ohmsche Last von größer oder gleich 0,95, so dass ich nicht mehr als 2622 Watt dauerhaft anschließen würde.

Ebenso gibt es den Schalt-Mess-Aktor HMIP-FSM, der 1150 Watt schalten kann (analog die Einschränlungen wie oben beschrieben).

Sofern man vorhandene Steckdosen mit einer tiefen UP-Dose hat, kann man in diese auch die genannten Unterputz-Varianten einbauen und damit die Schalterserien behalten. Damit würde dann die vorhandene Dose schaltbar gemacht.

Die aufgezählten Varianten lassen sich mit einer CCU oder einem Access-Point ohne große Programmierung in Betrieb nehmen. Die Steuerung selber erfolgt über Funk.

Schalten über eine Platine

Alternativ bietet sich die Verwendung einer Platine an, die auch für mehrere Verbraucher verwendet werden kann.  Ich benötige hierzu aber eine Platine, die einen Strom mit einer Spannung von 220-250 Volt schalten kann. Dies erfolgt i.d.R. über Relais, die galvanisch von der auslösenden Kompoente getrennt sein müssen. Bei vielen HMIP-Platinen, die ein Relais verbaut haben, gilt i.d.R. eine Beschränkung dieses Relais auf niedriger Voltzahlen (Kleinspannungen), so dass diese nicht für eine Schaltung beispielsweise einer größeren Pumpe verwendet werden können (allerdings für Magnetventile).

Lösen kann man das Ganze mit einem 8-fach HmIP-MOD-OC8 Schaltplatine, den man bei ELV bestellen kann. Dazu habe ich mir ein 8-Fach Relaismodul (Amazon, etc.) bestellt, welches durch die Schaltplatine geschaltet werden kann. Diese Variante habe ich bereits in meinem Beitrag Gartenbewässerung und alte Garagentore mit Homematic IP steuern (Teil 1) beschrieben. Es empfiehlt sich aber darauf zu achten, dass die Relais auch tatsächlich die hohen Spannungen von 220-250 Volt vertragen können, so dass ich hier zu höherwertigen Relaisplatinen als für den Kleinspannungsbereich greifen würde.

Diese Variante ermöglicht das komfortable Steuern von mehreren externen Geräten bei deutlich geringeren Kosten. Allerdings muss man hierzu etwas löten. Ebenso muss das Kabel für den Verbraucher bis zu Platine geführt werden.

Schalten über eine MultiIO-Box

Es gibt abschließend noch eine sogenannte MultiIO-Box (HMIP-MIOB), die ebenfalls 2 Verbraucher mit bis zu 3680 Watt schalten kann. Auch hier gilt, dass sie nur in trockenen Räumen eingesetzt werden sollte.

Schalten über Hutschienen-Aktoren

Ebenfalls gibt es eine Vielzahl von Hutschienenaktoren, die HMIP-Verbraucher schalten können. Voraussetzung ist die Vewendung eines Verteilerkastens oder einer Unterverteilung in einem trockenen Raum. Auch hier werden natürlich die Verbraucher direkt mit dem Hutschienen-Aktor verkabelt.

In Frage kommen je nach Anzahl der Verbraucher verschiendene Modelle, die es z.B. bei ELV zu kaufen gibt (z.B. HmIP-DRSI1, HmIP-DRSI4, etc.)