Homematic IP Bewegungsmelder vergleichen

Wenn man einen Bewegungsmelder einsetzen möchte hat man bei Homematic IP die Qual der Wahl. Im folgenden Beitrag habe ich drei dieser Sensoren für den Innenbereich getestet und hierzu ein paar Eindrücke gesammelt.

3 unterschiedliche Bewegungsmelder

Bei den von mir getesteten Bewegungsmeldern handelt es sich um folgende Modelle:

Gerät max. Entfernung Erfassungswinkel Preis Fertiggerät

Homematic IP Smart Home Bewegungsmelder mit Dämmerungssensor HmIP-SMI – innen

12 Meter 105 Grad 49,95 €

Homematic IP Smart Home Präsenzmelder HmIP-SPI – innen

7 Meter 105 Grad 59,95 €

Homematic IP Smart Home Funk-Durchgangssensor HmIP-SPDR mit Richtungserkennung

4,5 Meter 66 Grad 99,95 €

Alle Bewegungsmelder arbeiten mit Passive Infrarot Sensoren (PIR-Sensor). Die Batterielebensdauern habe ich nicht berücksichtigt, da dies immer vom Praxiseinsatz abhängt. Seitens eQ-3 werden aber mindestens 2 Jahre Lebensdauer angegeben.

Alle Sensoren ermöglichen den Sendeabstand einzustellen, sowie Bewegungen auch in den Sendepausen zu erkennen. Alle Bewegungsmelder melden einen Sabotagealarm, wenn sie während des Betriebs geöffnet werden.

Bewegungsmelder mit Dämmerungssensor HmIP-SMI

Der weiße Bewegungsmelder ließ sich einfach an der CCU anlernen. Irritierend war nach dem Anlernen die Phase, in der das Gerät häufiger rot blinkte. Im ersten Moment dachte ich, dass das Gerät die Kopplung nicht hinbekommt oder einen Fehler hat. Allerdings habe ich festgestellt, dass dieses rote Blinken nach einiger Zeit aufhört, das Gerät sauber in der CCU angezeigt wird und auch korrekte Daten liefert.

Die Erkennung von Bewegungen funktionierte einwandfrei, auch in Entfernungen bis zu 6 Metern. Ab 6 Metern müssen nach meine Erkenntnissen Bewegungen schon klar erkennbar sein. Das Umblättern von Zeitschriften reichte hier teilweise nicht mehr aus.

Angenehm ist die Möglichkeit, für das Auslösen des Sensors einen Helligkeitswert angeben zu können. Diesen ermittelt man am besten, indem man sich die Werte anschaut, die der Sensor bei verschiedenen Helligkeiten ausgibt, um den gewünschten Schwellwert dann einzutragen. Wichtig hierbei ist zu berücksichtigen, dass man die Zahl der Messungen angeben kann, von denen dann der geringste Wert als Auslöser für den Sensor verwendet wird. eQ-3 gibt hier einen Abstand von 6 Minuten pro Messung an.

Wenn eine Leuchte geschaltet wird sollte darüber hinaus beachtet werden, dass eine Anschaltzeit einer Leuchte größer oder gleich dem sogenannten Mindestsendeabstand ist, da sonst die Ein-/Ausschaltzeit der Leuchte durch den Mindestsendeabstand bestimmt wird. Diese Möglichkeiten gelten übrigens auch für den Präsenzsmelder.

Der Sensor kann auch in einer Raumecke installiert werden und dadurch mit dem 105 Grad Winkel einen ganzen Raum überwachen.

Folgende Parameter stehen für den Bewegungsmelder mit Dämmerungssensor in einer CCU zur Verfügung:

Präsenzmelder HmIP-SPI

Laut Werbung ist der Präsenzmelder auf die Erkennung von Präsenz, d.h. auf das Erkennen auch feinerer Bewegungen spezialisiert. Dazu wird er an der Decke installiert und kann mit einem 360 Grad "Blick" einen Bereich von 105 Grad unterhalb des Sensors abdecken.

eQ-3 gibt dabei an, dass die Sensibilität des Sensors abnimmt, je weiter man sich der 105 Grad Grenze nähert. Um dies zu testen, habe ich den Sensor direkt über einem Schreibtisch in eine Höhe von ca. 2,5 Metern platziert. Er erkannte auch feiner Bewegungen direkt unter dem Sensor recht gut (leichte Armbewegungen, etc.). Das stille Tippen auf eine Tastatur wurde dann doch manchmal nicht mehr erkannt. Mein Ziel, eine Lichtschaltung aufzubauen, bei der das Licht solange anbleibt, solange ich mich im Raum befinde hat daher nicht präzise genug funktioniert, so dass z.B. das Licht ausgeschaltet wurde, obwohl ich mich arbeitend am Schreibtisch befunden habe. Einwandfrei funktionierte hingegen die Erkennung von gröberen Bewegungen in einer Entfernung von bis zu 5 Metern (ist aber abhängig von der Installationshöhe des Sensors, d.h. je höher umso weiter funktioniert die Bewegungserkennung).

Die Möglichkeiten der Dämmerungsfunktion entsprechen den Beschreibungen des Bewegungsmelders mit Dämmerungsfunktion.

Folgende Parameter stehen für den Präsenzsmelder in einer CCU zur Verfügung:

Durchgangssensor HmIP-SPDR

Der Durchgangssensro wird mit den Gehäusefarben weiß und anthrazit geliefert. Empfohlen wird, diesen im Türrahmen einzubauen entweder geschraubt oder mit Klebestreifen. Ich habe diesen auf einer Hähe von ca. 90 Zentimetern so platziert, dass er einen Durchgang überwachen kann. Das Anlernen funktionierte einwandfrei. Eine Dämmerungsfunktion hat er im Vergleich zu den anderen Sensoren nicht.

Bei den anschließenden Tests fiel mir auf, dass der Sensor Bewegungen in die eine Richtung erkannte (links), rechts hingegen deutlich weniger Bewegungen zählte. Ich habe daraufhin nochmal die Lage leicht angepasst (Ausrichtung parallel zum Laufweg). Dies hat allerdings zu keiner Verbesserung geführt, das Gerät zählte die eine Richtung (links) scheinbar sensibler, als die Richtung von rechts. Trotz genauem Studiums der Anleitung konnte ich nicht herausfinden, wie man dieses Verhalten verändern kann, so dass korrekt gezählt wird. eQ-3 weist in der Anleitung darauf hin, dass bei mehreren Personen durchaus ein Erkennen schwierig werden kann. Allerdings ist dieser Fall in meinen Tests nicht vorgekommen. Ebenfalls habe ich nicht herausgefunden, wie man ohne Programmierung den Zähler zwischenzeitlich für rechts oder links auf Null zurücksetzen kann.

Folgende Parameter stehen für den Durchgangssensor in einer CCU zur Verfügung:

Darüber hinaus gibt es mehrere Optionen, die Betriebsart (d.h. die Art des Zählens) einzustellen, so dass Ereignisse in Abhängigkeit davon ausgelöst werden können:

FAZIT

Der Durchgangssensor HmIP-SPDR hat mich am wenigsten überzeugt. Das Feauture der richtungsabhängigen Durchgangserkennung funktionierte nicht zuverlässig genug. Dabei habe ich nicht rausfinden können, wann der Sensor eine Bewegung von der einen oder der anderen Seite zuverlässig erkennt. Damit erkennt der Sensor nur Bewegungen zuverlässig, ist aber durch die geringe Reichweite und den hohen Preis somit im Nachteil gegenüber den anderen Sensoren.

Der Bewegungsmelder HmIP-SMI  hingegen macht seine Sache bzgl. Bewegungserkennung auch in großen Entfernungen seht gut. Mit der Möglichkeit der Eckmontage und dem geringsten Preis ist er für mich die erste Wahl bei der Bewegungserkennung.

Der Präsenzmelder HmIP-SPI arbeitet erkennbar sensibler als der Bewegungsmelder HmIP-SMI und ist somit eine Alternative zu diesem Sensor. Allerdings hat auch dieser Sensor seinen Grenzen bei feinen Bewegungen, so dass er nicht alles erkennt insbesondere wenn der Abstand zwischen Sensor und Bewegungsort zu groß wird. Hat man einen großen Raum und platziert diesen an der Decke, dann müssten mehrere Sensoren so platziert werden, dass diese den ganzen Raum abdecken.